Ich wurde als Soldatentochter in Oldenburg geboren und lebte gegenüber der Kaserne, in der mein Vater arbeitete. Meine Mutter war Schneiderin und oft trugen wir dieselben Kleider. Schon als Kind erzählte ich gerne Geschichten und spielte sie nach und ich liebte es, wenn meine Eltern mir vorlasen.  

 

 

Später im Teenageralter, das ich in Rheinland Pfalz verbrachte, weil mein Vater wieder einmal versetzt worden war, erweiterte ich meine Geschichten um Figuren und Länder. Ich stellte mir ein Leben als Fensterputzerin, Rechtsanwältin oder Mathematikerin vor, ein Leben in Indien, Russland oder Südamerika, der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt, und ich schrieb kleine Geschichten.

 

Zum Studium zog es mich nach Berlin, in die Stadt der großen Freiheiten, wo man leben konnte, wie man wollte, ohne dass sich jemand daran störte. Berlin hatte eine Mauer,  kreative Nischen und viel Freiraum für künstlerische Ideen, ein Eldorado für junge Kreative.

Während meines Studiums (Publizistik, Germanistik und Soziologie) gründete ich gemeinsam mit einem Freund eine Agentur für Kleinkünstler*innen und arbeitete in der Weltbühne, einem kleinen Theater im ersten Stock der Kreuzberger Kneipe Max und Moritz.

 

Nach Abschuss meines Studiums schrieb ich für Kulturredaktionen diverser Tageszeitungen und machte meine erste Ausflügen in die Welt des Films. Einige Jahre lang arbeitete ich als Frau für Spezialeffekte in einem Studio in Tiergarten und später als Innenrequisiteurin und Ausstattungsassistentin. Ich baute Modelle für Jean-Jacques Annaud‘s Film „Der Bär“ und erweckte sie beim Dreh in den Alpen zum Leben, schuf Kreaturen wie den Frankenstein für das Filmmuseum in Babelsberg oder Münchhausen für das Filmmuseum Frankfurt/Main, arbeitete für Serien wie „Die Bertinis“ und „Der Hausgeist“ und an Kinofilmen wie „Reise ohne Wiederkehr“, „Der Passagier“ oder „Burning Secret“ mit.

Es folgten ein Jahr in Frankfurt/Main als Veranstalterin für Kleinkunst und ein weiteres in Berlin in einer Galerie für moderne Kunst und danach ein völlig neues Tätigkeitsfeld.

 

 

Ich liebe es, immer wieder etwas Neues auszuprobieren und wurde Sozialarbeiterin. In diesem Beruf blieb ich fünfzehn Jahre, arbeitete mit traumatisierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, mit ausgegrenzten Menschen und solchen, die sich schwer taten, einen Weg ins Leben zu finden.

 

Neben meiner Arbeit als Sozialarbeiterin begann ich erneut zu schreiben, erst alleine und später gemeinsam mit jungen und alten Menschen. Ich besuchte diverse Kurse für kreatives Schreiben und organisierte Schreibgruppen und Lesungen. In dieser Zeit entstanden hauptsächlich Kurzgeschichten und eine davon entwickelte sich weiter zu meinem ersten Kriminalroman „Tod in der Hasenheide“. Eigentlich wollte ich eine Ermittlerin, aber dann stand dieser hagere, innerlich zerrissene und Gedichte schreibende Hauptkommissar Breschnow vor mir und wurde zu meiner Hauptfigur.

 

 

Heute lebe ich als freie Schriftstellerin immer noch in Berlin. Meine Vorbilder waren und sind die nordischen Krimis, Henning Mankell, Maj Sjöwall und Per Wahlöö, Stieg Larsson und in Deutschland Doris Gercke. Ich finde, die Kriminalliteratur eignet sich hervorragend, gesellschaftspolitische Themen sichtbar zu machen und uns allen einen Spiegel vorzuhalten.